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Fußwallfahrt nach Altötting vom 2. - 4.Juni 2006

 

 
 

Am 2.Juni 2006 wiederholten fünf Mitglieder des Schützenvereins "Hubertus Eglharting" eine Wallfahrt, die erstmals vor 11 Jahren durchgeführt wurde. Mit leichter personeller Veränderung und einer anderen Strecke bis Frauendorf kamen die fünf Wallfahrer am Pfingstsonntag, den4.Juni 2006 gegen 12 Uhr 30 in Altötting an.
Die Wallfahrer waren: Santl Hans, Iglthaler Dieter, Vodermayr Martin, Odenberger Max und Dittrich Andreas.
Hierzu der Bericht eines Teilnehmers.
 
 

Martin, Dieter und Andi warteten bereits an der S-Bahn in Eglharting auf Max, um kurz nach 1o Uhr Richtung Altötting aufzubrechen. Vorbei am ehem. Forstamt Eglharting führte uns der Weg sofort in den Ebersberger Forst, wo uns schon nach kurzer Zeit ein paar Wildschweine beäugten. Vorbei am Kirchseeoner Friedhof gingen wir in einem weiten Halbrund nach Ebersberg. Am Egglburger See wurden wir schon lange vorher von dem Geschrei der Möwen empfangen. Wir traten aus dem Wald und bei strahlendem Sonnenschein führte uns der Weg zu einer herrlich blühenden Magerwiese. Wiesenschaumkraut, Lichtnelken und Kuckucksnelken blühten um die Wette, um nur einige zu nennen. Noch einmal ging es in den Forst, der uns, nach einem kurzen Irrweg, beim Gewerbepark wieder entließ. Die ersten Probleme traten auf. Andi hatte vergessen, dem Martin mitzuteilen dass er gewohnt ist Punkt 12 Uhr sein Mahl einzunehmen, sonst wird er unausstehlich vor Hunger. Mit Engelszungen brachten wir ihn so weit, dass er weiterging und bis zum "Bison`s" durchhielt. Dort benutzten wir einen der aufgestellten Tische für unsere Zwecke und ließen uns die mitgebrachte Brotzeit gut schmecken.

Gut gestärkt machten wir uns weiter auf den Weg Richtung Maitenbeth, unserem ersten Etappenziel. Vorbei an der Autostadt Ebersberg, an der Rückseite der Schafweide, kamen wir zum ersten Golfplatz, dem von Gut Thailing. Hier studierten Martin und Andi, wer wo abschlagen darf. (Früh übt sich …..). Nachdem wir ein weiteres Waldstück durchquert hatten, kamen wir zum nächsten Golfplatz, dem vom Golfclub Ebersberg in Zaißing, den unser Weg durchquerte. Ein pilzförmiger Rastplatz, eigentlich für abgekämpfte Golfer, war auch für uns wie geschaffen. Ein fest installierter Golfballwascher trug zur Belustigung bei, ebenso der Schuhputzer. Unsere Erheiterung war perfekt als ein Golfer in aller höchster Konzentration, 5 m vor dem Green, beim Abschlag die Grasnarbe weiter schlug als den Ball.

Wir gingen weiter, vorbei an Kraiß, in der Ferne die Tanks von Ranhartsberg, Richtung Höhenberg (Wallfahrer Dieter war angesichts einer hier unerwartet hübschen jungen Frau so durcheinander, dass er zu ihr sagte "grüß euch") und Schützen. Hier war ein möglicher Treff mit einem weiteren Wallfahrer namens Hans. Da kein Hans da war gingen wir weiter in den Großhaager Forst. Auf dem Fahrweg, der uns ohne Umschweife direkt nach Maitenbeth führte, betätigten sich jetzt alle als Fährtensucher. Nach einem Kilometer war allen klar, dass ein Radlfahrer gefahren ist. Von nun an brauchten wir nur mehr auf wilde Lupinen achten. Im Ebersberger Forst erklärten Dieter und Martin dem Max, dass er heute mindestens alle halbe Stunde wilde Lupinen sieht. Die Zeit war längst überschritten, plötzlich kurz vor Maitenbeth kamen sie wieder in rauen Mengen. Wir konnten schon das Ortschild von Maitenbeth erkennen, als plötzlich ein sog. Bauerntratzer sein Unwesen trieb. Wir vertrauten darauf, dass das Tröpfeln nicht lange dauert und schauten noch einmal von dem kleinen Hügel zurück, da kam doch ein abgekämpfter Radfahrer daher, der sich als unser fünfter Mann entpuppte. Im Gasthaus Boschner bezogen wir unser erstes Quartier, wo wir sehr freundlich aufgenommen wurden. Die Übernachtung mit Frühstück kostete 17,00 €.

Am nächsten Morgen läutete der Wecker um 6.30 Uhr. Nach dem Frühstück, Martin lobte die Wirtin extra für die gute Erdbeermarmelade, starteten wir zur zweiten Etappe nach Frauendorf, das längste Teilstück. Bei bestem Wanderwetter kamen wir flott voran. Dieter hatte seinen Drahtesel beim Boschner deponiert, somit waren heute drei per pedes und zwei per Velo unterwegs. Damit die Radler nicht zu weit abhauen konnten und auch an Schlüsselstellen legte Martin immer wieder die nächsten Treffpunkte fest. So eine Sammelstelle war z. B. in Brand, kurz vor Haag. An einem Bankerl, das in eine Böschungswand eingearbeitet war, konnten es sich Dieter und Hans gemütlich machen. Dieter legte sein Fahrrad nebenan in die Wiese, was den Nachbarshund zum nachschauen anregte. Da er offensichtlich die Düfte vom Leo wahrnahm musste er natürlich markieren, er setzte seine Duftmarke auf Dieter´s Rucksack samt Trinkflasche. Dieter war verwundert, Leo wird sich wundern.

Immer weiter geht es Richtung Haag. Da wir für Schloß, Wirtschaft und Brauerei sowiso keine Zeit hatten, gingen wir gleich nach Altdorf, eine kurze Pause für ein Foto mit dem Turm von Haag und schon mussten wir weiter. Ein Stück auf dem Toteisweg unter der B 15 hindurch und weiter durch einen Wald nach Limburg zum nächsten Treff. Bis die Tramper ankamen hatten die Radler schon einen Ratsch mit einem Landwirt bei dem sie erfuhren, dass der Schwarzenböck Franz, den die Fuchs Doris (Kirchseeoner Schreinerei) geheiratet hat, aus dieser Gegend (bei Huttenstätt) herkommt.

Unsere Wege trennten sich wieder, weil der Weg über Loher und Eismannsstett und dann am Rainbach entlang nicht für Velos geeignet war. Für dieses Stück fühlte sich Dieter so fitt, dass er den Anderl strampeln lies, der wegen seinem Knie schon ein ganz verschobenes Gangwerk hatte. Wieder Natur pur auf diesem Teilstück und Lupinen. An der nächsten Sammelstelle war eigentlich Mittag geplant. Als wir ankamen hatten die Radler aber schon ausgekundschaftet, dass der Ofen vom Biowirt noch nicht so richtig in Gang gesetzt war. Es war auch erst zehn nach Elf. Damit wir keine Zeit verlieren, verlegten wir die Mittagspause einstimmig nach Stampfl. Andi hatte damit auch kein Problem, weil bis zwölf noch Zeit war. Da dieses Teilstück bis Stampfl für Dieter als Fußgänger nicht geeignet war, musste Andi wieder selbst marschieren. Von nun an gings auf und auf bergab zum Rainsbach. Unten angekommen konnte man entweder:
1. die Brücke überqueren und auf der anderen Seite wieder hinauf gehen, oben angekommen 200 m Bachabwärts gehen und wieder hinunter, Bach überqueren, und wieder hinauf oder
2. diese 200 m im Bach abwärts gehen. Ohne entsprechende Ausrüstung haben wir uns für die 1. Alternative entschieden. Keuch, keuch. Wir überquerten die Straße nach Gars und schon bald konnten wir das Stampflschloß in der Ferne erkennen. Prost, Mahlzeit, die Wasserblasen beim Max ließen grüßen. Wir erreichten die Wirtschaft Stampfl und waren froh über einen Sitzplatz. Dass die Radler diesmal auch japsten konnten wir gar nicht verstehen, war ihnen die Rampe über Dornhecken tatsächlich zu steil, sodass sie schieben mussten. Hat die Geheimwaffe vom Hans (Red Bull) gar seine Wirkung verfehlt? Dafür wurden wir für den Anstieg mit einem herrlichen Blick über das Inntal belohnt. Auch Schloss Guttenburg, das ganz in der Nähe unseres heutigen Tagesziels liegt, konnten wir schon gut erkennen.

Es nützte alles nichts, wir mussten weiter. Von Stampfl aus konnte man unsere nächste Etappe schon begutachten. Martin legte Bergham für den nächsten Treff fest. Wir gingen von Stampfl hinab bis zum Inn, gottlob waren die vielen Weidezäune nicht unter Strom, und folgten dem Ufer bis Bergham. Ein Schluck aus der Pulle, kurze Anweisung für die Radler und schon marschierten wir weiter. In Klugham wird dem Inn ein Kanal abgezweigt, den die Velos gleich überquerten und auf der rechten Seite bis St. Erasmus fuhren. Die Fußgänger gingen auf dem Kanaldamm bis St. Erasmus. An der Kirche legten wir eine kurze Rast ein. Martin hatte schon einen ganz dicken Hals und verschwand deshalb in der nahen Gaststätte. Dieter hatte Mitleid mit dem Blasen geschwächten Max und lies ihn die Schlussetappe mit dem Radl fahren. Da der Weg zur Innbrücke in Niederndorf verzwickt war, ordnete Martin wieder zambleim an. Auf der anderen Seite des Inn´s konnte man sich an der Tankstelle noch einmal mit dem Nötigsten eindecken und ab die Post Richtung Fraunendorf. Hinter Ensdorf beim Riesenwasserrad begann ein schöner Waldweg, der an einer Innschleife vorbeiführte und dann hinaufzog nach Guttenburg. Noch einmal an einem Golfplatz vorbei und Frauendorf war zum Greifen nah. Zuerst bezogen wir unser Quartier bei den Fürstenberg´s und gingen dann zum Gasthaus Löw, wo uns die Wirtin Rosi schon sehnsüchtig erwartete. Nachdem der größte Durst gelöscht war, wurden zuerst die neuesten Neuigkeiten (alte waren auch dabei) ausgetauscht, erst dann konnte die Rosi in ihrer Küche den Kochlöffel schwingen. Das gute Essen und de oane oder andere Halbe machten müde und so waren alle auf einmal bettreif.

Wer nächtlings aufwachte, konnte jetzt schon feststellen, dass die Rosi mit ihrer Wetterprognose recht hatte. Regen war angesagt und er stellte sich schon in der Nacht ein. Das gute Frühstück konnte die Stimmung noch nicht drücken, danach dauerte es aber schon lange bis die Kaputzenmänner endlich in die Gänge kamen. Bei der Schlussetappe blieben die Hilfsmittel und unnötiger Ballast in der Garage vom Toni. Dafür kam der Pullover zu ehren, weil es ziemlich kühl geworden war und vor allen Dingen nass. Für Heute hat Martin möglichst ebene Wege ausgesucht und so gingen wir über Franking und Klugham nach Grünbach. Erste Pause beim Wirt unter einem Dach. Ab Grünbach waren nur mehr Teerstraßen vorhanden. Dafür konnten wir stückweise unsere Umhänge abnehmen. Martin konnte die heutige Etappe in kurzen Worten gut beschreiben: Bis Grünbach is ma frisch, bis Polling ziagt ses hi, bis Tüssling werds scho arg, bis Altötting hoit mas dann a no durch.

In Heiligenstatt war trotz Regen noch einmal kurze Brotzeit (O´text Martin: Do hama scho oiwei Brotzeit gmacht, oiso heit a.). Frisch gestärkt begaben wir uns auf die letzten fünf Kilometer, ein Kreuzweg, den wir aber in umgekehrter Richtung gingen. Ich sage jetzt nicht, wo der Anderl immer seinen größten Harndrang verspürte, außerdem war seine Hose bis zu den Knien voll Dreck, warum ist sein Geheimnis.

Station II, wir waren bereits in Altötting. Jetzt nur mehr ein paar Meter und das Ziel ist erreicht. Martin führte uns um ein paar Häuserecken und Straßenzüge und schon standen wir auf dem Kapellplatz. Gratulation, ein Bild und die Gruppe verschwand in der Gnadenkapelle.

Unser Dank gilt in erster Linie dem Martin und der Christine, die in langwieriger akribischer Kleinarbeit die schönsten Pilgerwege ausgesucht und ausgekundschaftet haben. Außerdem bedanken wir uns noch bei der Christine, der Marianne und Erika, die die erschöpften Wallfahrer wieder gut nach Hause gebracht haben.


 

Ein Wallfahrer.


 
 
 
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