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Titel der Chronik
 
 

Der Schützenverein Hubertus Eglharting ist im Besitz eines alten Kassenbuches, das mit einem Eintrag am 14.12.1901 beginnt. Da kein Übertrag, bzw. Transport wie es damals hieß, verzeichnet ist, müssen wir davon ausgehen, dass die Vereinsgründung auf dieses Datum zurückgeht.

Kassenbuch von 1901
Auszug aus dem Originalkassenbuch 1901 (Gründungsjahr)

Der damalige Brauereibesitzer Isidor Muck dürfte der Gründer der Zimmerstutzen-Gesellschaft gewesen sein. Sie zählte 12 Mitglieder. Die Aufnahmegebühr betrug 1,25 Mark. Monatlich mussten 2o Pfennig berappt werden, Wegbleiben wurde mit 10 Pfennigen geahndet.
Mit welchem Gewehr geschossen wurde, ist nicht bekannt. Auf alle Fälle wurden Kugeln, Kapseln und Scheiben verbraucht.
Während anfangs mit Kerzen beleuchtet wurde, kaufte man bereits 1903 zwei Öllampen.
Weihnachts- und Sylvesterschießen sowie Faschingsbälle gehörten zum Vereinsleben.
Im Laufe des Jahres 1903 wurde elektrisches Licht installiert, so dass ab Oktober für jeden Schießtag 10 Pfennige für Beleuchtung abgeführt werden mussten.
Die erste Christbaumversteigerung wurde am 31.12.09 abgehalten. Ein stolzer Betrag von 35,35 Mark konnte erzielt werden. Im Januar 1910 ist die erste Reisetätigkeit verzeichnet und zwar zum Faschingsball nach Ingelsberg. Weitere Ausflüge nach Kirchseeon, Weißenfeld, Baldham und Zorneding folgten. Allerdings ist unseren Vorfahren in Zorneding etwas über die Leber gelaufen und so wurden sie etwas handgreiflich. Sie mussten nämlich für Fensterscheiben 2,30 Mark berappen.
Im Februar jeden Jahres wurde ein Fastnachtsball abgehalten, in der Vereinskasse als Mützeneinnahmen verbucht.
Der erste Weltkrieg machte dem Verein erstmals den Garaus, der letzte Eintrag ist am 28.Febr.1914.

Die Zwangspause dauerte bis 20.10.1920. Waren vor dem Krieg noch Pfennigbeträge hinter dem Komma verbucht, sind jetzt nur noch runde Zahlen hinter dem Komma eingetragen. Der Aufnahmebeitrag ist auf 10 Mark angewachsen.
In der kurzen Schießsaison, die nur von Oktober bis März dauerte, war das Programm dafür sehr anspruchsvoll. Bei den wöchentlichen Schießen sind ab und zu Ausgaben für Musik, Fleischpreise, Zigarren und Bier verzeichnet. Nur da Not koan Schwung lass´n.
Ab Oktober 1921 wurde ein Zieler beschäftigt, der 5 Mark bekam, außerdem wurde eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen.

Mit Beginn des Schießjahres 1922/23 verschwindet das Komma aus dem Kassenbuch. Die Ein- und Ausgaben gehen jetzt schon in die Tausende. Den Einnahmen von 1.396.384 Mark stehen 912.545 Mark Ausgaben gegenüber.
In diese Zeit fällt auch die Fahnenweihe am 6. Mai 1923. Die Fahnenweihe kostete 527.898 Mark. Patenverein ist Bavaria Maisach.
Am 1. Oktober 1923 erreichte der Kassenbestand die astronomische Summe von 3.000.000.000 Mark.
Nach der Inflation wurde mit 48 Schützen noch im Herbst ein Neuanfang gemacht. Zum ersten Mal sind alle Schützen namentlich bekannt. Beim Sylvesterschießen konnten gleich die ersten Einnahmen verzeichnet werden.
Am 18.5.1924 fand ein Stiftungsfest statt, das lange vorher im "Oberbayer" und in der "Bayr. Schützenzeitung" groß angekündigt wurde.

Stiftungsfest 1924
Ankündigung des Stiftungsfestes von 1924

Aus alten Zeitungsberichten kann man entnehmen, dass das Gesellschaftliche nicht zu kurz kam. Mehrere Artikel berichten von End- und Königsschießen, Stiftungsfesten, Christbaumfeiern, Maitänzen und Schützenbällen.
Bei der am 26.1.28 in Eglharting abgehaltenen Schützen-, Werbe- und Aufklärungsversammlung trat die Gesellschaft geschlossen vom Altbayerischen Bund zum Bayer. Schützenverband über. Hintergrund war wohl die im Mitgliedsbeitrag enthaltene Haftpflicht-, Unfall- und Sterbegeldversicherung.
Hubertusschützen 1929
Die Hubertusschützen Eglharting im Jahre 1929

Zufolge bezirksamtlichen Auftrages wurde am 21.1.33 der Schießstand der Zimmerstutzen-Schützengesellschaft im Gasthaus Iblacker kontrolliert. Die fehlende Genehmigung wurde daraufhin nachträglich vom Bezirksamt erteilt.
Der 2. Weltkrieg forderte seinen Tribut. Der letzte Eintrag ist im Januar 1941, es waren nur noch 10 Schützen am Stand. Aus dem Vereinsleben lässt sich nichts Außergewöhnliches berichten.

Bei der Jahreshauptversammlung der FFW Eglharting am 12.1.1952 lebte die Schützengesellschaft Hubertus Eglharting auf Vorschlag von Franz X. Hamberger wieder auf. Es ließen sich 31 Personen in die Mitgliederliste aufnehmen. Auf Grund großzügiger Spenden konnte schon bald ein Gewehr gekauft werden. Das erste Preisschießen fand bereits am 2. Febr. statt. Schon im August des gleichen Jahres fand das 50jähr. Gründungsfest verbunden mit dem ersten Gauschießen nach dem Krieg statt. Damals stand in der Zeitung: "Besser als sie hätten andere Vereine es auch nicht ausrichten können".

Scheibe 1912    Scheibe 1922    Scheibe 1954
Historische Schützenscheiben aus den Jahren 1912, 1922 und 1954

Bis heute wurden noch weitere sechs Gauschießen bei uns ausgetragen. Die Beteiligung an diesen Schießen konnte von 331 Schützen (1965) auf 710 Schützen (1992) gesteigert werden.

In der Saison 1952/53 hatten die Kameraden aus Platznot und sonstiger Schwierigkeiten schwer zu schaffen. Beschlossen wurde, dass bei den Winterübungsschießen auf die 35 mm Verbandscheibe, Entfernung 8 m, geschossen wird. Einlage 1,00 DM, Nachkauf unbeschränkt 0,25 DM. 1 Standl = 5 Schuss. Da in der Vereinsherberge Wallner nur 2 Stände zur Verfügung standen, wurde um 1/2 2 Uhr noch geschossen und es kamen nicht mehr alle zum Zug. Kurioserweise waren bis zum nächsten Schießen einige der preisberechtigten Blattl verschwunden, die Aufregung war groß. Hinzu kommt noch, dass der damalige Kassier Josef Reich sein Amt niederlegte. Die Kasse wurde vorübergehend vom Schriftführer Nikolaus Pritschet übernommen, bis Kamerad Anton Weiß überredet werden konnte, den "Lebensnerv des Vereins" zu führen.

Es kamen auch wieder bessere Zeiten. So wurde der am 8.3.1953 in Kirchseeon gewonnene Pokal beim nächsten Schießen mehrmals mit Schnaps gefüllt, ein zünftiger Vereinsabend war gesichert.

Unsere Vereinsfahne musste 1956 zum ersten Mal zur Reparatur. Weil dies zur vollen Zufriedenheit ausgeführt wurde, beschloss man gleich, beim Oktoberfestschützenzug mitzumachen. Man beteiligte sich mit Fahne, König, Lieseln, Taferlbub und 3 Schützen.

Da zum Aufräumen des Standes immer weniger Helfer anwesend waren, wurde 1957 beschlossen, dass eine Umlage von 20 Pfennig für jeden Schützen eingeführt wird, die an die Aufräumer ausbezahlt wurde.

Um nicht ganz aus der Übung zu kommen, wurden ab 1958 auch im Sommer Übungsschießen durchgeführt. Zwei Jahre später fand dann das erste Nussschießen statt. Nachdem die Geschäftsleute und Gönner des Vereins Geld- und Sachpreise spendeten, konnten alle Schützen einen Preis erhalten.

Ein schwarzer Tag für den Verein war der 4. März 1961. Die langjährige Vereinsherberge stand nicht mehr zur Verfügung. Bei der eilends durchgeführten Versammlung am 11. März bot der große Gönner des Vereins, Franz X. Hamberger, in seinem Lokal einen Raum an, der jedoch erst vorbereitet werden musste. Ein Übungsschießen wurde in Buch abgehalten, das End- und Königsschießen fand bei Adler Kirchseeon statt. Der einzige König, der außerhalb Eglhartings ermittelt wurde, hieß Albert Apold mit einem 45,5 Teiler. Das traditionelle Strohschießen am ersten Samstag nach Kirchweih konnte dann schon mit großer Freude im neuen Schießlokal beim Hamberger durchgeführt werden.

1962 starteten im Gau Ebersberg die Rundenwettkämpfe. Unser Verein beteiligte sich dabei von Anfang an.
Ab dem Gauschießen 1965 wurde zum ersten Mal auf den bis dahin üblichen Schreiber am Stand verzichtet.
Unser Mitglied Franz Höher konnte sich beim Gauschießen 1967 in Eglharting die Gaukönigswürde erkämpfen.
Im Laufe der Jahre erfuhr der Verein eine Leistungssteigerung, so dass die erste Luftgewehrmannschaft 1970 in die Gauklasse aufsteigen konnte.

Ein zweitägiger Ausflug führte die Mitglieder 1971 nach Eisenerz in der Steiermark. Das Vergleichsschießen gegen den dortigen Staatsmeister konnte nicht gewonnen werden. Dafür wurde der Hermann Haage Pokal nach 11jähriger Laufzeit für immer in unsere Trophäensammlung eingereiht. Der Wanderpokal wurde zwischen den vier Schützengesellschaften der Marktgemeinde ausgeschossen. Auch die folgenden Wanderpokale die innerhalb der Gemeinde ausgeschossen wurden gingen in unseren Besitz über.
1972 konnte die Gesellschaft das 100ste Mitglied begrüßen. Im selben Jahr wurde unter großer Teilnahme der Bevölkerung der erste Maibaum in Eglharting von den Schützen aufgestellt.
Bei der Jahreshauptversammlung am 4.5.1973 lautete Punkt 4 der Tagesordnung "Schützenheimbau". Die Vorarbeiten waren soweit erledigt, dass der Versammlung konkrete Angaben unterbreitet werden konnten. Die Schützenmeister Hans Pritschet und Franz X. Hamberger appellierten an alle Mitglieder, beim Bau mit Rat und Tat ihren Mann zu stehen. Hans Pritschet hatte von der Stadt München ein Baubüro erstanden, das unseren Erfordernissen gerecht war. Franz X. Hamberger und Ferdinand Hundseder stellten in Ihrem Garten das passende Grundstück zur Verfügung. Nun konnte der langersehnte Wunsch nach einem eigenen Schützenhaus in Angriff genommen werden. Das End- und Königsschießen am 11. und 12. Mai 1973 war das letzte Schießen im Lokal Hamberger. Ende Mai begannen die Abräumarbeiten. Im Juni folgte dann der Aushub und die Erstellung des Fundaments. Nach kurzer Verschnaufpause ging's im August mit harter Arbeit weiter, bis Ende November das Werk vollendet war.
Mit dem traditionellen Strohschießen, an dem sich 28 Schützen beteiligten, begann am 7.12.1973 der Schießbetrieb im neuen Heim. Die Ehrenscheibe anlässlich der Eröffnung konnte sich Edi Sommer mit einem 122 Teiler sichern. Bei der Jahreshauptversammlung 1974 wurde Franz X. Hamberger von den Anwesenden einstimmig zum Ehrenschützenmeister ernannt. Im Rahmen der Eröffnung des 22. Gauschießens wurde das Schützenheim von Herrn Pfarrer Antholzner offiziell eingeweiht.
Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte konnte sich eine Mannschaft beim Aufstiegskampf für die Bezirksklasse qualifizieren, wo sie ab 1976 kräftig mitmischte.

Bezirksligaufstieg
Die erste Bezirksligamannschaft in der Geschichte der Hubertusschützen:
Eduard Sommer (l.), Willi Santl (3.v.l), Ludwig Mair (2.v.r.) und Max Obenberger (r.)

Zur 75-Jahrfeier bezogen wir den Feichtner Stadel. Der Auftakt war am 25.6.1976 mit einem bunten Abend, dem am Samstag ein gemütlicher Bierabend folgte. Höhepunkt war am Sonntag der Festgottesdienst und am Nachmittag ein prachtvoller Festzug mit 34 Vereinen. Außerdem war noch die Uraufführung des Hubertus-Schützenmarsches, komponiert von Karl Barthel, Text Heini Brandl.
Bei der Gaukönigsproklamation 1977 in Forstinning stand erneut ein Eglhartinger an der Spitze, diesmal war es Franz Radovic.

Die inzwischen stark und aufmüpfig gewordenen Pistoleros forderten 1977 die Gewehrtruppe zum Vergleichskampf auf, der allerdings mit 2862 : 2792 zu Gunsten der Gewehre endete. Anders sah es auf dem Fußballfeld aus. Die Vor- und Rückspiele konnten jeweils von den Pistoleros gewonnen werden.
Als Preise wurden im Hinspiel ein Gipsbein von Gerd Müller und im Rückspiel ein gebrochener Zeh von Sepp Ehrenreich gewonnen.
1980 entschloss man sich, einen Kinderfasching abzuhalten. Groß und Klein war so begeistert, dass die Veranstaltung bis heute Bestand hat.
Zwei Kulturveranstaltungen brachten 1982 jeweils ein volles Haus. Zum einen ein Frühjahrssingen und zum anderen das Theaterstück "d´ Hosenknöpf", das von Vereinsmitgliedern dargeboten wurde.
Beim Königsschießen 1983, das mit einer Rekordbeteiligung von 90 Schützen durchgeführt wurde, hatte das starke Geschlecht das Nachsehen. Schützenkönigin wurde Erika Santl mit einem 13,8 Teiler, Wurstkönigin wurde Christine Vodermayr, gefolgt von der Brezenkönigin Marianne Iglthaler.
5.3.1983: Die Edelweißschützen Neufarn Parsdorf erschienen zum Patenbitten. Das Schützenheim barst aus allen Nähten. Nach einem Auftakt mit den Böllerschützen der Neufarner wurden die Bittsteller von Vereinsarzt Dr. Strobl auf Herz und Nieren untersucht. Sie bekamen von Schwester Angi ein Schlückerl Medizin (Schwedenbitter) verabreicht und wurden dann als gesund und für alles was noch kommt tauglich befunden. Das Menü für die Bittsteller war auf Kantholz kniend einzunehmen: Nudelsuppe auf flachem Holzteller mit verdrehtem Holzlöffel, danach Schweinshaxe mit übergroßem Knödel ohne Sauce und warmer Brathering mit Preiselbeeren. Bier und Getränke gab´s leider nur für die Zuschauer, die sich köstlich amüsierten. Bis in die frühen Morgenstunden wurde ausgiebig gefeiert.
Zur Fahnenweihe in Neufarn Parsdorf im Juli stellten wir ein fesches Aufgebot von ca. 80 Schützen. Die Damen in neuem Dirndl, die Herren mit Stopselhut, Joppen und Lederhose.
Die "Freie Wählergemeinschaft" stiftete erstmals Pokale für die vier Schützengesellschaften der Markgemeinde, welche vom 8. - 10.2.1984 ausgeschossen wurden. Wir konnten den größten Cup mitnehmen.
Da unser Schützenstüberl dringend eine Vergrößerung brauchte, fand im Sommer 1984 ein Umbau statt. Anstelle des Strohschießens fand dann ein Kirchweihschießen statt, bei dem es größere und kleinere Flattermänner als Preise zu gewinnen gab.
Am Gründonnerstag 1985 wurden wir zu einem Freundschaftsschießen nach Neufarn Parsdorf eingeladen. Die Teilnehmer erhielten für jeden geschossenen Zehner ein Osterei. Für manche hat sich das Ostereierfärben damit von selbst erledigt. Dieses Schießen hat schon Tradition, wofür wir eine Dauereinladung besitzen.
Trotz des Gauschießens, das bei uns durchgeführt wurde, stellten wir am 1. Mai 1985 in Buch einen Maibaum auf. Bei Nacht und Nebel transportierten wir das gute Stück von Eglharting nach Buch. Die am Baum angebrachte Tafel gab über das Geschehen Aufschluss.

"Und wiederum ist Maienzeit,
koa Buacha Maibam weit und breit,
drum hama euch oan eina gstellt,
weil euch die Kraft zu sowas fehlt,
deat´s net nur Baamwag´n und Schwaiberl klaun,
sondern liaba engan Ruamsam baun."

1987: Anstelle des Stroh- bzw. Kirchweihschießens wurde ein Hubertusschießen zusammen mit unseren Patenkindern aus Neufarn Parsdorf durchgeführt. Als ersten Preis auf der Festscheibe gab es ein Ferkel das Andrea Joch erringen konnte. Ein weiteres Ferkelchen bekam Neufarn Parsdorf für die zahlreiche Beteiligung.
Besondere Ehrungen standen bei der Jahreshauptversammlung 1988 an. Hans Pritschet wurde für 25 Jahre Schützenmeister mit einem handgemalten Bild geehrt und Hans Santl mit einem Glaskrug für 25 Jahre in der Vorstandschaft. Peter Loidl wurde an seinem 90. Geburtstag, an dem er zugleich 65 Jahre Mitgliedschaft verzeichnen konnte, zum Ehrenmitglied ernannt.
Anlässlich des Stadlfestes in Riedering fand auf der Riederinger Lack das erste "Sautrogrennen" statt. Eine große Anzahl Zweiermannschaften gingen an den Start. Rudern und Gleichgewichthalten war für manche eine unüberwindbare Hürde. Ruckzuck war der Trog voll Wasser und dann als U-Boot unterwegs. Der Chronist schreibt, dass die Lachmuskeln der Zuschauer überstrapaziert wurden.
Bei den Neuwahlen 1989 wurde Hans Santl neuer Schützenmeister, sein Vorgänger Hans Pritschet wurde zum Ehrenschützenmeister ernannt.
Beim historischen Festzug anlässlich des 50jähr. Bestehens der Gemeinde Kirchseeon hatten wir die Aufgabe, die Übergabe der Gemeinde von Eglharting nach Kirchseeon darzustellen. Unseren Festwagen zierte ein Bild von Dieter Iglthaler, es zeigte das alte Gemeindehaus, vor dem die Kassenübergabe dargestellt werden sollte. Das Fußvolk war gekleidet in historischen Gewändern als Handwerker, Bauersleut' und Kloahäusler.
Der 50ste namentlich bekannte Schützenkönig unserer Gesellschaft wurde 1990 ausgeschossen. Willi Santl konnte sich mit einem 21,8 Teiler schon zum fünften Mal durchsetzen und durfte sich somit unsere schöne Königskette für ein Jahr umhängen lassen.
Im selben Jahr konnte unser Team zum ersten Mal den Sparkassenpokal der Kreissparkasse Ebersberg gewinnen. Dem folgten noch vier weitere Siege.
Zum 90-jährigen Bestehen leisteten sich die Hubertusschützen eine fünftägige Reise nach Berlin und Potsdam. Dass das Freundschaftsschießen bei der Schützengilde Potsdam deutlich verloren ging, tat der Begeisterung über die Reise durch das wiedervereinte Deutschland allerdings keinen Abbruch. Die anfängliche Reserviertheit gegenüber dem noch unbekannten Gegner schlug im Verlauf der Wettkämpfe in den Disziplinen Luftgewehr, Luftpistole, Kleinkalibergewehr liegend und Sportpistole schnell in neugieriges Interesse um. Als erster Landkreisverein hatten die Hubertusschützen quasi "live" die Deutsche Einheit erlebt und das selbst mitgestaltet. Kulturell bot die Fahrt gleich mehrere Höhepunkte: Beinahe jeder Reiseteilnehmer konnte zum ersten Mal in seinem Leben durch das endlich wieder zugängliche Brandenburger Tor schreiten. Natürlich war das auch die willkommene Kulisse für ein Erinnerungsfoto.
Berlinresie
Erinnerungsfoto an die Berlinreise 1991

Das vom Fernsehen bekannte Ballett des Friedrichstadtpalastes hinterließ mit seiner beeindruckenden Revue ebenso bleibende Eindrücke wie der Besuch im Kabarett "Die Stachelschweine". Die bundesweit bekannte Truppe von Wolfgang Gruner nahm in ihrem Stück "Eins plus Eins ist Eins" die Wiedervereinigung gehörig auf's Korn. Ein besonderes Erlebnis war die Mondscheintanzparty auf der Havel. Während die Sonne langsam im Wannsee versank, schipperten die Hubertusschützen fröhlich tanzend durch die nächtliche Hauptstadt.
Die einzige Panne auf dieser Reise bereichert auf alle Zeiten die Annalen der Schützen: bei der Anfahrt nach Eisenach, wo man auf der Wartburg das Abschlussessen einnehmen wollte, gab der Bus seinen Geist auf. Nachdem die Schützen ihr Gefährt mit Hilfe eines Volkspolizisten von der Autobahn geschoben hatten, ging die Heimreise nach mehreren Stunden Wartezeit mit einem Uraltgefährt Marke "Ikarus", sozusagen dem Mercedes der "DDR", nach Hause.

Höhepunkt im Jahresverlauf war schließlich unsere 9o-Jahrfeier am 14.9.1991. Der Festzug mit geladenen Gästen zog nach dem Gottesdienst durch den Ort, um anschließend im Festzelt kräftig zu feiern. Als Höhepunkt hatte Karl Barthel ein Trio Alphornbläser organisiert.

Bei der Jahreshauptversammlung 1992 wurde Hans Unzeitig zum Ehrenmitglied ernannt. Erster Schützenmeister Hans Santl hatte sich mit einem 76 Teiler auch die Königswürde erkämpft. Als Belohnung wurden ihm zwei Schützenlieseln zur Seite gestellt. Ein alter Brauch, den man wieder aufleben ließ.
Im Herbst 1993 wurde der Gemeinnützigkeit stattgegeben, somit erhielten alle Mitglieder neue Satzungen.
Bei der Jahreshauptversammlung 1994 wurde Anton Wiendl zum Ehrenmitglied ernannt.

Wenn beim Maibaumaufstellen 1995 alles gut geht, gelobte Hans Santl eine Wallfahrt nach Altötting zu machen. Er löste sein Gelübde an Pfingsten ein und wurde begleitet von Hubert Blaser, Dieter Iglthaler und Martin Vodermayr.
Am 13.7.1996 nahm unsere Gesellschaft am Requiem für Herzog Albrecht von Bayern in der Theatinerkirche teil.
Erstmals beteiligte sich unser Verein beim Eglhartinger Christkindlmarkt im Kindergarten St. Maria mit einem Pommesstand.

Beim 75jährigen Gaujubiläum am 14. Juni 1997 waren die Hubertusschützen stark vertreten. Bei den Feierlichkeiten in der Stadthalle in Grafing konnten die Teilnehmer den Einzug der Schützenkönige mit anschließender Polonaise beobachten. Im selben Jahr wurde unsere Fahne zum Restaurieren gebracht.

1998 wurden an mehreren Freitagen Filme und Videos aus dem Berichte gezeigt. Jetzt oben ohne und ziemlich rundlich konnte sich so Mancher als schlanker Beatle betrachten.
Bei einer Radl-Bildersuchfahrt, von der Familie Jilka organisiert, waren nicht nur 38 km zu strampeln, sondern auch noch Bilder zu suchen und Beobachtungen in der Natur zu tätigen. Die erschöpften Kräfte konnten am Abend bei gegrillten Schmankerln wieder aufgefrischt werden.

Nach 4 Monaten im Fahnensanatorium kam unsere Fahne im Frühjahr 1999 wieder ins Heim zurück. Bestens gerüstet für unsere 100-Jahrfeier 2001 glänzt unsere Originalfahne wieder in voller Schönheit und unser Fähnrich Ernst Geisler kann sie voller Stolz dem Verein vorantragen.

Fahne
die restaurierte Fahne der Hubertusschützen Eglharting
Viele freiwillige Helfer waren notwendig, um den 38,2 Meter langen Maibaum herzurichten. Am 1. Mai wurde er nach altem Brauch mit Schwaiberl aufgestellt. Die Böllerschüsse der Neufarn-Parsdorfer Schützen kündeten den senkrechten Stand des Maibaums. Die Freude an dem schönen Maibaum währte nur ein halbes Jahr. Am 26.12.1999 rüttelte Sturm "Lothar" mit solcher Kraft an unserem Baum, dass sich die Schienen verbogen und der Baum in Schieflage geriet. Um jede Gefahr zu vermeiden, musste der Baum umgelegt werden. Aus war´s mit der Pracht. Da ein Jahr später nicht nur die Vorbereitungen für unser großes Fest in vollem Gang waren, sondern auch noch Planungen für ein neues Schützenheim getätigt werden, muss Eglharting bis 2002 warten, bis ein neuer Maibaum aufgestellt wird.

Am 1.Mai 2002 wurde wieder ein neuer Maibaum aufgestellt. Bei herrlichem Wetter, wollten sehr viele dieses Spektakel miterleben.
Anlässlich der Überreichung der Sportplakette des Bundespräsidenten fuhr eine Abordnung von 5 Mitgliedern des Schützenvereins am 29.November 2002 nach Nürnberg. Im Kaisersaal in der Kaiserburg wurde bei einer Feierstunde, durch Herrn Staatssekretär Karl Freller die Plakette überreicht.